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Strecke Lovosice - Most (Brüx-Lobositzer Verbindungsbahn)
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( 2007 ) Um die Hasenburg dreht sich auf der Strecke Lovosice - Most  sozusagen alles, obwohl die Strecke die Burg an keiner Stelle direkt tangiert. Aber von fast jeder Stelle kann man sie sehen und sie bildet zwangsläufig den Hintergrund auf vielen Bildern.

 
 


     
 

Man kann sich der Wirkung der in der Ferne liegenden Burg nicht entziehen. Mitunter wird man fürs Frühaufstehen mit stimmungsvollen Burgen-Bildern belohnt.

 
     
 

     
 

Hier beginnt der erste Teil einer kleinen mehrteiligen Fotodokumentation dieser interessanten Eisenbahnstrecke, die als Brüx - Lobositzer Verbindungsbahn ( Mostecko - Lovosická spojovací dráha ) am 19.12.1898 in Betrieb genommen worden ist und deren Ende am 09.12.2007 kam. Fast jedenfalls. Die tschechische Bahn beabsichtigt, die Strecke Ende 2010 ganz stillzulegen. Es besteht jedoch ein Hoffnungsfünkchen auf Erhalt, denn auf Initiative einiger Anliegergemeinden hatte die „Švestková dráha " die Betriebsführung auf der Strecke, die liebevoll als Zwetschgenbahn bezeichnet wird, übernommen.

Ob man in der Lage ist, die Infrastruktur zu erhalten, wird sich zeigen. Als Museumsbahn kann man sich die Strecke durch die einzigartige Vulkanlandschaft des böhmischen Mittelgebirges schon vorstellen, zur Not auch mit Dampf ... Im Jahre 2012 ging der Sommersonderverkehr jedenfalls schon ins fünfte Jahr...









     
     
   
     
     
 

 
     
 

Mögen die Bemühungen um diese schöne Strecke von Erfolg gekrönt sein.
Zum Schluss dieser Einleitung bleibt mir, den Eisenbahnern der Strecke 113 - insbesondere Libor - meinen Dank für deren freundliches Entgegenkommen und eine schöne Zeit auszusprechen. Děkujeme všemu Železničáři na Železniční Trať Lovosive - Most za svou Přívětivost :-)

Ich konnte leider am Abschiedstag im Dezember 2007 nicht dabei sein, bedanke mich aber an dieser Stelle bei H. Fritzsch aus Tepla für einige sehr schöne Bilder von der Abschiedsfahrt.

 
     
   
     
 

Aus gegenwärtiger (2020) Sicht hat sich die im Dezember 2007 erfolgte Einstellung des regulären Betriebes völlig ins Gegenteil verkehrt. Die Stillegung 2010 fand nicht statt und nach einer Ausschreibung 2014 hat das Unternehmen AŽD Praha - ein Hersteller von Eisenbahnsicherungsanlagen - die Strecke übernommen und als "Spielwiese" für Sicherungsanlagen eingerichtet. Im Dezember 2019 waren die Arbeiten zur Modernisierung der Strecke abgeschlossen. Man fährt jetzt stellenweise 100 km/h mit Triebwagen der Baureihe 654 (ex Rurtalbahn).
Neben Stillegungen andernorts ist das, alles in allem, mal ein Beispiel für den Erhalt der Eisenbahn in der Fläche. Noch hat die Eisenbahn in der Tschechischen Republik einen anderen Stellenwert. Mögen sich die deutschen bananenrepublikanischen "Verkehrsminister" ein Beispiel nehmen. Viel Hoffnung besteht nicht.

Seit Dezember 2019 findet der regelmäßige Personenverkehr auf der Zwetschgenbahn nun wieder statt, von dem es auch ein paar Bilder aus dem September 2020 gibt.

Konnte man vor Jahren relativ entspannt von Fotopunkt zu Fotopunkt fahren und einen Zug 5-6 Mal aufnehmen, gelingt das heute, auf Grund der durchgehend erhöhten Geschwindigkeit, nicht mehr. Aber das ist auch nicht der Sinn, so bleibt Zeit, die tolle Landschaft des Böhmischen Mittelgebirges auf sich wirken zu lassen. In weiterer Zukunft, so hört man, wird das mindestens für die jetzt eingesetzten Triebfahrzeugführer nicht mehr möglich sein. Man arbeitet auf einen fahrerlosen Verkehr hin.

 
     
 

(2020) Z aktuálního hlediska bylo zastavení pravidelného provozu v prosinci 2007 zcela obráceno. V roce 2010 nebyla uzavřena a po výběrovém řízení v roce 2014 převzala trať společnost AŽD Praha - výrobce železničních bezpečnostních systémů a zřídila ji jako „hřiště“ pro bezpečnostní systémy. V prosinci 2019 byly dokončeny práce na modernizaci trati. Na některých místech nyní jezdíte 100 km / h s železničními vozy třídy 654 (ex Rurtalbahn).
Kromě výluk jinde je to celkově příkladem odpovědné údržby železnice v této oblasti. Železnice má v České republice stále další status. Kéž si berou příklad němečtí republikánští „ministři dopravy“. To je bohužel beznadějné.
Pravidelná osobní doprava na Zwetschgenbahn probíhá znovu od prosince 2019, z čehož je nyní několik obrázků ze září 2020.
Před lety jste mohli jezdit relativně uvolněně z fotografického bodu do fotografického bodu a jet vlakem 5-6krát, ale dnes to již není možné kvůli neustále se zvyšující rychlosti. O to ale už nejde, takže je čas nechat na vás působit velkou krajinu Českého středohoří. V další budoucnosti, jak člověk uslyší, to již nebude možné, alespoň u aktuálně používaných strojvedoucích. Pracujete na provozu bez řidiče.

 
     
       
 

Einige sehr wesentliche Veränderung gibt es aus fotografischer Sicht. Die alte "Romantik" der Nebenstrecke mit den "verschlafenen" Bahnhöfen gibt es nicht mehr, die Strecke ist komplett neu geschottert und mit neuen Bahnsteigen und Sicherungsanlagen versehen.

 
       
 

Und - auch das ist für Fotos nicht ohne Bedeutung, die Büsche, die die Sicht versperrten, sind beseitigt. Allerdings fallen damit durchaus auch "bildgestalterische" Elemente weg.

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Bild 8 / Dieses Bild passt nicht zur Strecke 113. Das ist Karlštejn am 08.04.07. An dem Tag war der Albatros zwischen Prag und der Burg Křivoklat das Begehr. Und auf der Rückfahrt kam ich an der Strecke 113 vorbei. Es ist eine Nebenstrecke, wie viele in Tschechien. Der Nebenbahnstillegungsdatumhinausschieber Baureihe 810 (Brotbüchse) hat den Betrieb aufrecht erhalten. Die tschechische Bahn hat gerechnet und die Stilllegung beschlossen. Das wusste ich im April 2007 noch nicht. 

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Bild 10 / Ich fuhr gemütlich nach Hause, wie immer staunend über die nördlich von Louny sich auftürmenden Berge Rana und Oblik. Da bietet sich eine kurze Pause an, die an der Straße 28 nicht wirklich Spaß macht. Kurz abgebogen und dann der Blick auf diese kleinen Berge und diesen urigen Haltepunkt mitten im Feld - Sinutec, das ehemalige Sinutz. Die Ausstattung ist auch für tschechische Verhältnisse mehr als spartanisch. Für den Fahrplan war kein Platz.

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Der willige Reisende kann ja am nächsten Haltepunkt nachsehen, wann ein Zug fährt. Solche Haltepunkte hatte man den Bahnbenutzern in Deutschland längst abgewöhnt. Man wird neugierig und entdeckt eine Strecke inmitten einer herrlichen Vulkan - Landschaft. 

Aber - war Nordböhmen nicht eine dreckige Braunkohlelochgegend mit dauernder Smogbelastung ? Oft genug hat sich der Smog wenigstens um Usti nad Labem als immer noch existierend herausgestellt. Solche Gedanken verfliegen angesichts der Lieblichkeit dieses Haltepunktes und ich beschloss, noch einmal in Ruhe dahin zufahren und mir diese Strecke genauer anzusehen. 

 

 

       
 

Bild 12 / Da etwas Zeit war an diesem ersten Tag, dem 08.04.07 also, bot sich ein erstes Foto von 810 083 an, der gerade vorbei kam. Die Aufnahme entstand kurz vor dem Bahnübergang mit der Straße 249 auf dem Weg nach Libčeves oder - wie es früher hieß - Liebhausen. Im Hintergrund sieht man den 510 m hohen Ex-Vulkan Milá. 

 
       
 

Bild 18 / Bei einem Besuch blieb es nicht, am Ende stehen mehr als 40 Reisen in die Gegend und zu der Strecke bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit über die anfangs noch kontrollierte Grenze mit endlosen Wartezeiten zu Buche, mal mit Familie in Verbindung mit der Erkundung eines Ex-Vulkans oder mit der -eigentlich- verbotenen Suche nach "Granaten" - wie die Tschechen sagen und Granatschmuck meinen - auf den Feldern nördlich von Trebenice, manchmal mit Kollegen. 

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Bild 20 / Viele freundliche Leute hab ich kennen gelernt, den 810 eine Tour lang mal selbst ausprobiert und den Lokführer Libor anfangs verwundert ob der schlimmen Gleislage angesehen, als er mir nach der Ausfahrt Podsedice über die Schulter zu verstehen gab, dass ich wenigstens 50 km/h fahren müsse, sonst halten wir den Fahrplan nicht ... jaja ... der Fahrplan ...

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Bild 28 / ...Pünktlich und Strecke 113, das passte kaum zusammen. Teilweise stundenlange Wartezeiten auf die Züge -und an der Grenze sowieso-  ließen so manche Pflaume und Birne - obwohl Pflaumenbahn genannt, ist die Birne heute in der Mehrzahl - vom Baum verschwinden. Hier ein Bild vom 2008er Jahrgang ...

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Bild 22 / 25 / Wunderschöne Lichtstimmungen gab es zahlreich, manches konnte umgesetzt werden, auch wenn mal kein Fahrzeug auf dem Bild war, die Hasenburg war  - fast - immer zu sehen. 

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Bild 25_2 / Manchmal war auch kein Licht, wie hier beim Blick nach Most von Osten ...

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Bild 25_4 / ... oder das Fahrzeug war ein Mähdrescher E 512 aus DDR-Produktion, wie man ihn in Tschechien zu dieser Zeit noch öfter sah.

   
     
       
 

Bild 16 / Die Motorradtour ging auch ab und zu mal hierher. Die Kurven im böhmischen Mittelgebirge sind ja richtig gut.Der Gleisbogen im Haltepunkt Sinutec ist auch gut und wurde neu gestaltet, aber alles ist jetzt anders herum angelegt. (09/2020) Spartanisch ist er immer noch, aber die doch wichtige Bank ist wieder errichtet worden.  Zum Vergleich dieses Bild.

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Bild 30 / Das linke Bild zeigt den letzten Regelfahrplan bis Dezember 2007. Er war in Sinutc zeitweise - nicht immer - aufs Stationsschild geklebt.

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Der aktuelle Fahrplan von 2020 (rechts oben der von Třebívlice) ist am Haltepunkt Sinutec jetzt zwar auch schön aufgeständert angebracht, aber ein Halt in Sinutec ist gar nicht mehr darauf verzeichnet. Ist eben die Pflaumenbahn resp. Zwetschgenbahn und die hat eben ihre Geheimnisse, sonst wär`s ja keine Pflaumenbahn :-) Einen Halt in Hnojnice findet man auch nicht mehr, dafür einen in Židovice. Hat man wohl umbenannt, denn Židovice liegt dem Haltepunkt wesentlich näher. Desweiteren fehlen im neuen Fahrplan Semeč, Skršín, Sedlec u Obrnic und Obrnic. Mindestens die ersten drei lagen ja praktisch mitten im Nirgendwo, Obrnic wird wohl von anderen Linien bedient.
Dem neuen Betreiber nun gute Fahrt zwischen den Vulkanen...

 
       

Bild 26 / Auf den folgenden Seiten gibt es einen Querschnitt der entstandenen Bilder vom Regelzugverkehr, von den Sommersonderfahrten, einem Fotozug und Privatbahnfahrten mit "Hurvinek", den "Nähmaschinen" und den "Brillen". 2021 kamen auch paar Dampfbilder dazu. Danke dafür an Daniel Reitmann aus Dresden, der mit seinem Unternehmen Flügelradtouristik oft in Böhmen unterwegs ist.
Die Fotos kommen hier hinein, wie Zeit ist, viel ist im Moment nicht. Den verschiedenen Fahrzeugtypen ist jeweils eine extra Unterseite gewidmet.

   
     
   
     
  Hier geht es zum ersten Streckenabschnitt von Lovosice nach Sulejovice...  
  text und fotos © hans-peter waack seegebiet mansfelder land letzte bearbeitung 02 2023 home