Goethe hatte ja so recht: Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten.  
  Pufferküsser, Nietenzähler und Warmwasserbereiter  
  oder:  
  Was sind große Ohren - Teil 3  
Es ist nicht verkehrt, beim Lesen dieser Seite beide Augen zuzumachen ...
 
 
   
 

Der Olle hat auf die Ausschmückung seines Aufenthaltes im Zoo viel Phantasie verwendet. Die kluge Frau merkt das instinktiv, ohne zu wissen, was nun wirklich los war und fragt sich mindestens, warum er diese blumige Phantasie nicht auch auf dem Sofa hat. 

Was steckt dahinter ? Sie müssen nicht alles lesen. Ich versichere, er war in einem alten Eisenbahnbetriebswerk, wo Lokomotiven im Schuppen um eine Drehscheibe stehen und wo man so etwas wie eine Lokomotivshow vorführt. Wenn Sie allerdings brillieren wollen, lesen Sie es mal durch... Im Bild ist übrigens die kleine Schwarze, also die zweite von links, die mit den großen Ohren ...

dampflokfest_dd_b1000.jpg (482247 Byte)
Tiere standen im Kreis Bahnbetriebswerk mit Rundschuppen.
kalter Bulle Lokomotive der Baureihe 95, die nicht angeheizt war
Steppenpferd, es hatte Fieber Lokomotive der Baureihe 24, die unter Dampf stand
EBuLa Elektronischer Buchfahrplan und Langsamfahrstellen
es pullerte kochendes Wasser Dampf-Wasser-Gemisch aus einer Dampfstrahlpumpe 
dessen Augen leuchteten. Es hatte drei aus drei Lampen bestehende Beleuchtung der Lok 
Steppenpferd mit großen Ohren

manchmal würden die getauscht

Die Dampflok der Baureihe 24 hat Windleitbleche der so genannten Bauart Wagner, umgangssprachlich Große Ohren. Manche Lokomotiven dieser Baureihe haben Windleitbleche Bauart Witte, die sind klein. Manchmal werden die Bleche an einer Lok getauscht
die wollten dem Pferd Zügel anhängen und hören, wie es sich einen Berg hoch quält. Mancher hoffte gar darauf, dass es das 
Tier nicht schafft und am Berg aushaucht um dann noch einmal zu erleben, wie das Steppenpferd, nun noch lauter keuchend 
und im Sand scharrend, erneut versucht, den Berg zu erklimmen
Interessant sind Fahrten auf Steigungsstrecken, wo die Loks bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit gefordert werden. Manchmal schaffen sie es trotz Einsatz von Sand auf den Schienenköpfen zur Haftwertverbesserung und bei entsprechender Geräuschkulisse nicht, den Zug über die Steigung zu bringen
Irgendwann konnte er es nicht mehr mit ansehen und er hätte sowieso zu den Krokodilen gewollt. Die Krokodile mussten mit Strom geweckt werden, sonst hätten die sich gar nicht bewegt Es war eine elektrische Lokomotive aus der Schweiz - genannt Krokodil - zu Gast
Man konnte auch reiten. Auf einem Pony oder einem roten Kamel Auf einer Diesellokomotive der Baureihe V100 wurden Mitfahrten angeboten
Dort hätte er sich nicht lange aufgehalten, denn er hatte vor, die Tierklasse zu besuchen Die Tierklasse bezeichnet eine für die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn entwickelte Lokgattung. Den einzelnen Lokomotiven hatte man Tiernamen gegeben, z.B. auch Büffel oder Elch
Der kürzeste Weg führte über einen Eselsrücken. Dort kroch eine lange Schlange. Da wurde er einer weiteren Quälerei gewahr, denn die Schlange wurde von 
hinten durch ein Kamel abgedrückt
Der kürzeste Weg führte über einen Ablaufberg. Der dient zum Auflösen und Neuzusammenstellen von Zügen, indem man einen Zug ungekuppelt, z.B. mit einer Diesellok V 100 über eine Kuppe drückt und die Wagen auf Grund ihrer Schwerkraft einzeln oder in Gruppen ohne Lokomotive in die vorgesehenen Gleise ablaufen


Kartoffelkäfer, Knödelpresse, Taucherbrille belgische Diesellok, tschechische E-Lok und tschechische Diesellok
Ein weiterer Höhepunkt wäre der Jumbostall gewesen. Ein Jumbo hatte eine ziemliche Scheibe, denn wenn er seinen Stall verließ, 
drehte er sich ein paar Mal im Kreise. Und wenn er das richtig verstanden hat, würde der Jumbo bei jeder Umdrehung dreimal schlagen. 
Ein weiterer Höhepunkt war ein Schuppen mit Lokomotiven der Baureihe 44. Davor befand sich eine Drehscheibe. Die Loks wurden zum Schaudrehen auf die Drehscheibe gefahren. Jemand hat erklärt, dass die Loks ein Dreizylindertriebwerk haben. Pro Radumdrehung arbeitet jeder Zylinder einmal, so dass es drei "Schläge" gibt. Nennt man auch "Drilling"
Auf dem Nachhauseweg wäre er noch Zeuge eines nicht mehr alltäglichen Vorgangs geworden. Ein Wärter gab nämlich das Deckungssignal und der 
Jumbo und eine Muddi aus Russland,
Ludmilla oder wie die hieß, kreuzten sich am hellerlichten Tag vor aller Augen
Auf eingleisiger Strecke fuhren in einem Bahnhof mit mindestens zwei Gleisen und 1 Weiche zwei Züge aneinander vorbei. Das waren in dem Fall ein Zug mit einer Dampflok der Baureihe 44 und ein Zug mit einer Diesellokomotive der Baureihe 130, 131 oder 132 aus russischer Produktion. Deckungssignale stehen vor Gefahrenpunkten (!) wie  z.B. Klappbrücken, niveaugleichen Fußgängerüberwegen oder Gleiskreuzungen.
denn der Kuhfänger wäre an diesem Tag unterwegs gewesen Der Kuhfänger ist das typische Ausrüstungsteil einer amerikanischen Lokomotive und dient eher zum Schutz der Lokomotive, denn der Kühe, falls die Lok in eine Kuhherde fahren sollte
Morgen könne er eine Kreuzspinne besichtigen  Morgen könne er eine ehemals sächsische Lokomotive der Baureihe 98 besichtigen....

In unserer scheinbar aufgeklärt-pluralistischen Gesellschaft ist es möglich, dass verschiedene Leute zu verschiedenen Begriffen unterschiedliche Assoziationen haben. Als Grundstock eignen sich die Erläuterungen zu speziellen Begriffen aus der sich auch hierzulande progressiv entwickelnden Sekundäreisenbahnhobbyszene schon ganz gut. Wer da nicht gewillt ist, auch sprachlich dranzubleiben, fällt in die Löschegrube und wird vom gemeinen Willi nur belächelt. Was das ist und wer das nun wieder ist ?  Das herauszukriegen, ist Hausaufgabe.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass es Tausende, wenn nicht Millionen, weitere bildhafte Verknüpfungen gibt. Mit dem Auswendiglernen der Begriffe und dem Pauken der Bedeutungen sollten sie auf ein Leben mit einem Willi ausreichend vorbereitet sein. Nehmen Sie sich ein Glas Rotwein und setzen Sie sich ans Feuer - sie müssen ohnehin darauf aufpassen - und lernen Sie Schritt für Schritt. Auf der nächsten Seite erfahren sie, wie sie das neu erworbene Wissen anwenden und gleich die Öffentlichkeit teilhaben lassen können.



© hans-peter waack
aktualisiert 02/13
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