Seite 1 | Vorwort |
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Seite 2 | Halle/S. Hbf - Teutschenthal | |||
Seite 3 | Bahnhof Teutschenthal - Röblingen a See Stw Ar | |||
Seite 4 | Röblingen a See Stw Ar - Röblingen a See Posten 17b | |||
Seite 5 | Im Bahnhof Röblingen a See | |||
Seite 6 | Im Güterbahnhof Röblingen a See | |||
Seite 7 | Röblingen a See - Eisleben | |||
Seite 7.1 | Anschlussbahn Braunkohlenwerk Halde Helfta | |||
Seite 8 | Eisleben - Blankenheim | |||
Seite 9 | Blankenheim - Sangerhausen | |||
Seite 10 | Sangerhausen - Kassel | |||
Seite 11 | Kassel - Sangerhausen | |||
Seite 12 | Sangerhausen - Blankenheim | |||
Seite 13 | Blankenheim - Eisleben | |||
Seite 14 | Eisleben - Röblingen a See Westseite | |||
Seite 15 | Im Güterbahnhof Röblingen a See | |||
Seite 16 | Im Bahnhof Röblingen a See | |||
Seite 17 | Röblingen a See Posten 17b bis Amsdorf | |||
Seite 18 | Amsdorf - Halle/Saale |
Abraumhalde Helfta |
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Was hat
Helfta,
10 km westlich von Röblingen am See, mit den dortigen
Industrieanschlüssen zu tun?
Vordergründig nicht viel. Dort lagerte aber eine riesige Halde Abraummaterial
des ehemaligen Hermannschachtes, der schon Mitte der 1920er Jahre
aufgegeben worden ist. Die Halde dieses ehemaligen Kupferschachtes lag direkt neben dem Haltepunkt Helfta
an der Strecke
Halle/S. - Arenshausen, wie der Endpunkt der Strecke zu
DDR-Zeiten hieß. Und 10 km
weiter östlich gab es den Tagebau Etzdorf bzw. den Tagebau
Amsdorf, in dem die Abraum - und Kohlezüge ständig im Dreck lagen, was
nebenstehende Bilder verdeutlichen sollen. Man suchte dort immer nach
Lösungen für einigermaßen stabile Gleise, denn auf den dem Abraumbagger
nachrückenden Gleisen sollten die Züge fahren und diese Gleise mussten
möglichst billig geschottert werden bzw. musste der Untergrund überhaupt
irgendwie befestigt werden. Was lag also näher, als dieses Haldenmaterial
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abzufahren und im Tagebau unter die Gleise zu schütten. Soweit ich mich erinnern kann, fing das ca. Ende der 60er Jahre an, indem man zunächst mit W 50-Kippern Material von Mansfelder Halden (z.B. Fortschrittschacht II) bis zum Röblinger Grubenbahnhof fuhr und dort über eine eigens dafür gebaute Kippstelle in die rumänischen Kastenkipper der Werkbahn verladen hat. Dreck und Lärm in den Ortsdurchfahrten, den die dafür völlig ungeeigneten LKWs mit |
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Foto Archiv Romonta GmbH, Sammlung Hans-Dieter Waack |
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aufmerksam zu machen. Die Gleise wurden - so wie die Ladestelle gewandert ist - auf der Halde mehrfach verrückt, was relativ problemlos ging, denn man hat die Joche nicht geschottert. Den Zug nannte man Schlackependel, was nicht ganz exakt war, denn es wurde ja taubes Gestein verladen und keine Schlacke. Ganz offiziell hieß der Zug "Bergezug". Wenn die Kohlekumpel den Begriff aber einmal erfunden haben, dann bleibt der. Zwischen der Halde und dem Höhenzug im Hintergrund liegt noch der dort ca. 600 m breite Süße See. Die Mansfelder Seen - auch als die zwei blauen Augen des Mansfelder Landes bezeichnet - und die Halden prägten einst die Gegend ganz entscheidend, nicht nur wegen der damit verbundenen markanten landschaftlichen Eindrücke. Der Salzige See ist schon seit 117 Jahren weg und die Halden sind bis auf wenige Ausnahmen auch abgetragen. Wassermäßig ist die Gegend mit einem blauen Auge davon gekommen, sagt man. Wann die Wunden aus dem Niedergang des Bergbaues für die Leute hier verheilen, lässt sich überhaupt nicht abschätzen. Zurück zum Zug. Die Wagen hatten normalerweise für den Grubenbetrieb eine Mittelpufferkupplung mit einem festen Kuppeleisen. |
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Die Zügen verkehrten generell als Lü (Lademaßüberschreitung), da die Kippwagen rumänischer Bauart zu breit waren. Nach meinen Informationen waren das 3 cm, die sie über die Fahrzeugumgrenzung hinaus ragten. Die Höchstlast in Richtung Röblingen betrug 900 t, leer standen in Richtung Helfta 300 t zu Buche. Der Zug war nach Vorschrift in der Bremsart I ( meines Wissens nach gab es nur die Stellung P ) zu fahren, auch mussten leere und beladenen Wagen in Lastwechselstellung "leer" befördert werden. Die Lastwechselleitung durfte nicht in Betrieb genommen werden. Der Zug fuhr dreimal am Tag mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h hin und zurück. Triebfahrzeug war immer eine Werk-V60. Man sah der Lok ihre besondere Aufgabe an. Mehr Fotos stehen im Moment nicht zur Verfügung. Es war halt Alltag und seinerzeit eigentlich nichts Besonderes. Leider kann ich über das Ende dieses Schlackeverkehrs noch nichts sagen. |
text und fotos, falls nicht anders erwähnt ©hans-peter waack berlin letzte bearbeitung 11 2019 | home | |||